Seit Corona bin ich, wie sicherlich viele von Euch auch, richtig im Backwahn angekommen. Es stehen immer zwei Sauerteigarten parat: einer für dunkles Vollkornbrot, einer für ein helles Mischbrot.
Das Problem: Der Sauerteig will ständig gefüttert und verarbeitet werden; daher hole ich häufig ein neues duftendes Brot aus dem Backofen und vom Vorgänger liegt noch ein Viertel im Kasten.
Da ich ausschließlich regionale Bioprodukte verwende, ist das Brot auch im „alten“ Zustand eine Kostbarkeit.
Was machen damit?
Hier kommt nun meine persönliche Ideensammlung zur Verwendung alten Brotes. Am Ende der Liste findet Ihr auch zwei vollständige Rezepte: eines aus Portugal, das andere aus dem Libanon.
Falls Ihr weitere spannende Rezepte mit altem Brot habt freue ich mich über eine Nachricht!
Rezepte mit altem Brot
- Ofenschlupfer: Brotscheiben abwechselnd mit Äpfeln in eine ofenfeste schichten. Milch-Ei-Mischung darüber gießen. Mit Zimt und Zucker würzen und im Ofen backen.
- Arme Ritter: Brotscheiben in Ei-Milch-Mischung und Zimt einweichen, in Butter braten.
- Semmelbrösel: altes Brot würfeln und im Blitzhacker zu Semmelbrösel verarbeiten
- Croutons: Würfel schneiden und in Butter rösten. Nach belieben Gewürze hinzufügen
- Brotauflauf: Brotscheiben mit Gemüse (Pilze, Karotten, Zwiebeln etc.) in Auflaufform schichten, Sahne-Ei-Sauce mit Gewürzen darüber gießen und mit Käse überbacken.
- Englischer Brotpudding: ähnlich wie Ofenschlupfer, aber mit Rosinen und Vanillepulver
- Semmelknödel in allen Variationen
Zwei Rezepte zum Nachkochen
Açorda – Portugiesischer Broteintopf
Dieses Rezept gibt es in vielen Variationen, mit pochierten Eiern zum Beispiel oder mit Kabeljau anstelle der Garnelen. Ich habe dem Kochwasser noch eine Vogelaugenchili hinzugefügt, die leichte Schärfe steht dem Gericht ausgezeichnet.
Zugegeben, beim ersten Lesen des Rezepts war ich nicht besonders inspiriert – aber was für eine positive Überraschung: Das Gericht ist zum Reinlegen gut…

ZUTATEN
- 2 Semmeln, in dünne Scheiben geschnitten
- 3 Knoblauchzehen
- 1 Bund Koriandergrün, mit Stängeln grob gehackt
- Olivenöl
- 2 EL Essig
- Meersalz
- ½ TL schwarzer Pfeffer
- 6 Riesengarnelen, geschält, die Schalen aufheben
- 2 Lorbeerblätter
- optional: 1 Vogelaugenchili
REZEPT
Die Brotscheiben in eine Schüssel geben.
Aus Knoblauch, Koriander und Salz eine grobe Paste herstellen. Das geht am besten im Mörser. 4 EL Olivenöl und den Essig hinzufügen.
Die Paste über das Brot gießen und gut durchmischen.
Die Garnelenschalen in etwas Olivenöl im Topf rösten, bis sie stark duften. Etwas Wasser, Salz und Lorbeer hinzufügen und die Garnelen 2 Minuten garen.
Einen Teil des Kochwassers durch ein Sieb über das Brot gießen. Salzen und Pfeffern. Alles gut vermischen und 30 Minuten einweichen lassen. Das Ganze sollte eine breiähnliche Konsistenz erhalten.
Die Garnelen würfeln und auf dem Gericht verteilen. Mit Olivenöl beträufeln und servieren.
FATTOUSH – LIBANESISCHER BROTSALAT
Der libanesische Brotsalat ist ganz besonders köstlich durch die spannenden Gewürze: Sumach und Zaatar! Aber auch die frische Minze leistet ihren Beitrag…

ZUTATEN
- 2 Fladenbrote oder 4 dünne trockene Brotscheiben, in Stücke gezupft
- 2 EL Olivenöl
- 1 kleiner Römersalat, in Stücke geschnitten
- 2 Frühlingszwiebeln, in Ringe geschnitten
- ½ Salatgurke, gewürfelt
- 2 Tomaten, gewürfelt
- 4 Radieschen, gewürfelt
- 4 EL frische Minze, gehackt
- 4 EL Petersilie, gehackt
Für das Dressing:
- 1 Knoblauchzehe, durch die Presse gedrückt
- 1 EL Sumach
- Saft von ½ Zitrone
- 5 EL Olivenöl
- 1-2 EL Zaatar
- ½ TL Fleur de Sel fumé
- ¼ TL schwarzer Pfeffer
REZEPT
In einer Pfanne 2 EL Olivenöl erhitzen und die Brotstücke knusprig anbraten. Mit etwas Zaatar bestreuen.
In einer Salatschüssel Brotstücke, Salat, Frühlingszwiebeln, Gurke, Tomaten, Radieschen und frische Kräuter vermischen.
Alle Zutaten für das Dressing in ein Schraubglas geben, verschließen und kräftig schütteln. Über den Salat gießen und alles gut vermischen.
Guten Appetit!
Hallo! Altes Brot kommt bei mir auch immer wieder gerne in den frischen Brotteig.
Herzliche Grüße!
genial! Wie machst Du das? Einfach einweichen und anteilig in den Teig verarbeiten?